Hierbei handelt es sich um eine motorsporttouristische Veranstaltung, für die keinerlei Lizenzen erforderlich sind. Das Fahrzeug, welches mit Fahrer und Beifahrer besetzt sein muß, ist zum Straßenverkehr zugelassen (keine rote Nummer) und entspricht in allen Punkten der StZVO.
Der Begriff einer "Rallye" wird auch für Orientierungsfahrten gerne mal benutzt. Bei beiden Sportarten bilden Fahrer und Beifahrer ein Team, einer sollte sich auf den anderen verlassen können. Doch während es bei einer Rallye um Bestzeiten auf Strecken geht, die für den normalen Straßenverkehr zum Zeitpunkt der Durchführung gesperrt sind, bewegen sich Orientierungsfahrer als "normale" Teilnehmer im Straßenverkehr, denn sie haben eine Sollzeit zur Erfüllung der Aufgaben. Hat der Beifahrer im Rallyeauto sein Gebetbuch vor sich, so kämpft der Beifahrer bei der Orientierungsfahrt mit dem Kartenmaterial. Hat der Rallyefahrer ein getuntes, verbessertes Fahrzeug mit einem umfangreichen Sicherheitspaket, wie Überrollbügel, Hosenträgergurte, Sportfahrwerk, Spezialreifen für verschiedene Straßenzustände, so kann der Orientierungsfahrer ganz preiswert mit einem Auto von der Stange zur Teilnahme schreiten und trotzdem seinen Spaß haben. Orientierungsfahrer sind ein nettes Volk, wo man sofort per Du ist.
Vor dem Start werden die Papiere des Fahrers (Führerschein, Kfz.-Schein und Versicherungsnachweis) bei der Dokumentenabnahme überprüft. Das genannte Fahrzeug wird einer technischen Abnahme unterzogen, bei der u.a. die Reifenprofiltiefe, Beleuchtungseinrichtungen, TÜV- sowie AU-Plakette in Augenschein genommen werden. Man sollte also mit einem verkehrstüchtigen Auto an den Start gehen.
Während der Fahrer sein Auto in Schuß hält, in dem ein Tageskilometerzähler am Tachometer gute Dienste leisten kann, sollte der Beifahrer sein "kleines" Büro dabei haben. Es empfehlen sich neben einer festen Unterlage (Korkplatte o.ä.) weiterhin Markiernadeln zum Fixieren der Aufgaben auf der Karte, bunte Filzschreiber, Kugelschreiber, Druckbleistift mit Ersatzminen und Radiergummi, sowie ein Lineal
Vor dem Start sollte man sich die ADAC Grundausschreibung und die eventuell vom Veranstalter zusätzlich erlassenen Ausführungsbestimmungen genau durchlesen, um bei der späteren Lösung der Aufgaben möglichst wenige Fehler zu machen.
Ist diese Hürde genommen, geht es auf die Strecke. Alle Teilnehmer werden ab einer vergegebenen Uhrzeit im Abstand von jeweils einer Minute auf die maximal 75 Kilometer lange Strecke geschickt. Am Start erhält man zur Startzeit die Fahrtaufgaben. Zur Bewältigung der Fahrtaufgaben stehen nun 3 Stunden Zeit zur Verfügung. Ferner wird in der Regel eine Karenz in Höhe einer weiteren Stunde gewährt, die man "vertrödeln" kann, allerdings wird die in Anspruch genommene Karenzzeit bei Punktgleichheit mit zur Ermittlung der Sieger herangezogen.